Das Bild oben zeigt die grafische Rekonstruktion von Etemenanki. König Nebukadnezar (605-562 v.Chr.) wollte auf der Spitze der Pyramide einen Tempel für den Gott Marduk errichten. Den ursprünglichen Turm hatte er erneuert und fertig gebaut. Diesen gestuften Tempelturm nennt man Zikkurat.
In diesem Beitrag soll es darum gehen, dass es nachgewiesen ist, dass es den Turmbau zu Babel wirklich gab. Seitdem sprechen die Menschen in vielen anderen Sprachen und von Babel aus haben sie sich über die ganze Erde verteilt.
Dies mit folgendem Inhalt:
1.Die Geschichte vom Turmbau und der Sprachenverwirrung wird auch außerhalb der Bibel erzählt.
2.Die Missionarshypothese der Bibelgegner.
3.Alle Hochkulturen sind plötzlich und fast zeitgleich aufgetaucht.
4.Die Strukturen des Turmes aus Babel sind denjenigen anderer Kulturen ähnlich.
Die Erzählung über den Turmbau folgt auf das Ereignis der Sintflut und Noahs Rettung. In 1.Mose 8,4 können wir lesen, dass die Arche sich auf dem Gebirge Ararat absetzte, nachdem der Wasserspiegel sank. In der Bibel lesen wir, was unmittelbar nach der Flut geschah:
Zuerst hatten die Menschen alle noch dieselbe Sprache und den gleichen Wortschatz. Als sie dann aus dem Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und ließen sich dort nieder. (1.Mose 11,1-2; NeÜ)
Folgende Karte zeigt wie die Route von Noah und seinen Söhnen gewesen sein könnte:
Es ist stark anzunehmen, dass die Menschen entlang des Flusses Euphrat zogen, um ständig mit Wasser versorgt zu sein, denn das Land hatte sich verändert und sie wussten nicht wo es noch Wasser geben würde. Es erscheint sinnvoll, dass sie nach Süden wanderten, da es im Norden mit der eintretenden Eiszeit zunehmend kälter wurde (siehe anderer Beitrag, der noch folgt).
Warum heißt es hier, dass sie im Osten aufbrachen und nicht im Norden?
Als Mose dieses erste Buch schrieb, befand er sich in diesem Zeitraum südwestlich vom Ararat zwischen Ägypten und dem heutigen Israel.
Der Kartenmaßstab ist in Meilen angegeben. 200 Meilen sind umgerechnet ungefähr 322 Kilometer. Im Bibeltext heißt es weiter:
Sie sagten zueinander: „Los! Wir machen Ziegel aus Lehm und brennen sie zu Stein!“ Die Ziegel wollten sie als Bausteine verwenden und Asphalt als Mörtel. Dann sagten sie: „Los! Bauen wir eine Stadt und einen Turm, der bis an den Himmel reicht! So werden wir uns einen Namen machen und verhindern, dass wir uns über die ganze Erde zerstreuen.“ (1.Mose 11,3-4; NeÜ)
Das nächste Ereignis fand dann weit unten am Euphrat in Babel im Land Shinar statt.
Babel war der alte Name von Babylon. Wie wir lesen, hat die Menschheit keinerlei Interesse die Erde zu bevölkern, so wie Gott der Herr es in 1.Mose 9,1 angeordnet hatte. Auch wenden sie sich in ihrem Stolz gegen Gott und suchen ihre eigene Ehre und ihren eigenen Ruhm.
Und wir lesen was dann folgte:
Jahwe kam herab, um sich anzusehen, was die Menschen da bauten – eine Stadt mit einem Turm! Da sagte er: „Es ist offensichtlich: Sie sind ein einziges Volk und sprechen nur eine Sprache. Und was sie jetzt begonnen haben, zeigt, dass ihnen künftig nichts unmöglich sein wird. Sie werden alles tun, was sie sich ausdenken. Los! Steigen wir hinunter und verwirren ihre Sprache, dass keiner mehr den anderen versteht!“ So zerstreute Jahwe die Menschen von dort aus über die ganze Erde, und sie mussten aufhören, die Stadt zu bauen. Deswegen gab man der Stadt den Namen Babel, Verwirrung, denn Jahwe hatte dort die Sprache aller Menschen verwirrt und sie von diesem Ort aus über die ganze Erde zerstreut. (1.Mose 11,5-9; NeÜ)
Ist es möglich, das ungefähre Datum des Ereignisses zu ermitteln?
Es heißt in 1. Mose 10,25:
„Eber wurden zwei Söhne geboren. Der eine hieß Peleg, Teilung, weil zu seiner Zeit die Erde geteilt wurde,…“ (NeÜ)
Hier ist die Aufteilung der Erdoberfläche unter den Völkern gemeint. Da Peleg danach benannt wurde, ist es naheliegend, dass dies in seinen sehr jungen Jahren passiert ist. Nach der biblischen Chronologie von Prof. Liebi wurde Peleg um 2362 v. Chr. geboren.
- Die Geschichte vom Turmbau und der Sprachenverwirrung wird auch außerhalb der Bibel erzählt.
In dem Buch „Der Turmbau zu Babel – Mythos oder Wirklichkeit?“ sind an die 60 Turmbau- und Urspracheüberlieferungen aus aller Welt zusammen getragen worden (Link zum Buch siehe Anhang).
Quelle: https://www.wort-und-wissen.org/
Diese Berichte stammen nicht nur aus dem Gebiet des Nahen Ostens und dem südlichen Europa. Es wurden Berichte zusammen getragen z.B. aus Indien, China, Korea, Afrika, Nordamerika, Mexiko, Südamerika, sowie aus Australien und der Südsee. Diese Berichte enthalten natürlich Abweichungen vom Original, aber die Ähnlichkeiten sind auffällig.
Es gibt Bibelkritiker, die diese Beweise für die Wahrhaftigkeit der biblischen Überlieferung durch die Missionarshypothese widerlegen wollen. Diese soll hier vorgestellt werden, damit Ihr vorbereitet seid, wenn Ihr einmal damit konfrontiert werden solltet.
2.Die Missionarshypothese der Bibelkritiker
Eine Hypothese ist eine Unterstellung oder Annahme. Die Missionarshypothese besagt, dass christliche Missionare die Geschichten der Bibel zu den Völkern gebracht haben und diese Völker haben Teile der Bibelgeschichten in ihre eigenen Sagen und Geschichten eingefügt.
Dem kann aber wie folgt entgegen gehalten werden:
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- Schon zu Beginn des Kontaktes zwischen europäischen Missionaren und indigenen Völkern anderer Kontinente wurden die Missionare von den Völkern über ihre Überlieferungen informiert.
- Viele dieser Überlieferungen wurden nicht von Missionaren, sondern von Anthropologen entdeckt. Anthropologen sind Wissenschaftler, die sich mit der Lehre vom Menschen in seiner Gesamtheit befassen.
- Diese Völker kennen nur die Überlieferungen aus den Kapiteln 1-11 des ersten Buches der Bibel. Weltweit finden wir Parallelen zum Schöpfungsbericht, dem Sündenfall, der Sintflut, der Erzählung vom Regenbogen und eben dem Turmbau mit der Sprachenverwirrung.
Alexander vom Stein hat in seinem Buch „Creatio“ ebenfalls dieses Thema der Überlieferungen vertieft und dazu folgende Grafik veröffentlicht:
So haben die Ureinwohner Australiens zum Beispiel in ihren Überlieferungen, dass der Mann schlief, während die Frau geschaffen wurde.
Es finden sich aber keine Überlieferungen z.B. über Abraham, Hiob, Joseph in Ägypten, Mose oder dem Volk Israel.
Die drei Überlieferungen aus der Grafik und eine von den Fidschi-Inseln findet ihr im Anhang.
3.Alle Hochkulturen sind plötzlich und fast zeitgleich aufgetaucht
In dieser Grafik seht ihr wie sich die Menschen von Babel aus über die Erde verteilt haben. Dies ist mit Hilfe wissenschaftlicher Indizien insbesondere aus der Genforschung nachgewiesen worden.
Es ist erwiesen, dass sich die Zivilisationen der Antike nicht langsam entwickelt haben. Von ihnen fehlen auch über Zehntausende von Jahren Entwicklungsgeschichte. Siehe auch im Anhang der Verweis auf das Buch „Wie alt ist die Menschheit“.
Ihr schnelles Erscheinen in relativ kurzer Zeit verwirrt Archäologen (Altertumsforscher) und Anthropologen (Menschenforscher). Und es werden weiterhin erstaunliche Beweise für hochkomplexe frühe Zivilisationen entdeckt.
Diese Menschen aus alter Zeit hatten außergewöhnliche Technologien, um Strukturen wie Pyramiden und Zikkurate zu bauen. Dieses Wissen hatten sie aus Babel mitgebracht.
Dies sind die Orte mehrerer Zivilisationen der Antike:
Quelle: https://answersingenesis.org/archaeology/pop-cultures-of-antiquity/
Das plötzliche Aufkommen von Zivilisationen war nicht auf den Nahen Osten oder Nordafrika beschränkt.
Es gab damals Produktions- und Handelsnetzwerke von Mesopotamien bis zum Industal mit der dortigen Indus-Kultur, oder Harappa-Kultur genannt.
Im peruanischen Casma-Tal wurde eine komplexe Zivilisation entdeckt. Dort fanden Archäologen Hügel mit Tempelspitzen, die fast 30 m hoch waren und nur wenige hundert Jahre nach der Großen Pyramide von Ägypten errichtet wurden.
In China haben Altertumsforscher komplexe ummauerte Städte mit großen Strukturen für religiöse Zeremonien entdeckt. Auch hier gibt es Hinweise auf Produktion und Handel.
Mit Hilfe der Archäologie ergibt sich folgendes Gesamtbild:
Wie Pilze aus dem Boden, so schossen Kultur und Technologie und die Entwicklung von einfachen Dörfern zu komplexen Städten in die Höhe. Dennoch ist keine dieser fortgeschrittenen Kulturen älter als Babel.
Im Norden hingegen konnten sich die Hochkulturen nicht bilden, da dies die Eiszeit nicht zuließ und die Menschen in Höhlen wohnen mussten.
4.Die Strukturen des Turmes aus Babel sind anderen ähnlich.
Der Turm zu Babel war nicht die einzige Zikkurat. Es finden sich in vielen Teilen der Erde ähnliche Bauten, die nach dem Entwurf des ursprünglichen Turms von Babel gestaltet sind. Manche von ihnen sind recht gut, andere nicht so gut erhalten geblieben.
In nächster Nähe von Mesopotamien finden wir eine Stufenpyramide des altägyptischen Königs Djoser.
Quelle: Olaf Tausch | CC BY 3.0 Unported
Auch wenn manche Tempel nach der Entstehung des Christentums entstanden sind, so dürfen wir nicht vergessen, dass die Erbauer dieser Tempel keinen Kontakt mehr zu dem Nahen Osten hatten. Der Spanier Christoph Kolumbus entdeckte erst 1492 Amerika (genau Mittelamerika), als er eine Insel der Bahamas erreichte. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits alle Tempel und Türme. So finden wir den „Tempel der Inschriften“ der Maya-Stadt Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas.
Quelle: Rob Young from United Kingdom | CC BY 2.0 Generic
Nicht mehr so gut erhalten ist die Huaca del Sol, auch Sonnenpyramide genannt. Sie steht in der Nähe von Trujillo in Nord-Peru. Gegenüber der Sonnenpyramide liegt die Huaca de la Luna, die Mondpyramide, die der Sonnenpyramide recht ähnlich ist.
Quelle: Jackhynes | Public Domain Mark 1.0
Dann gibt es auch die präkolumbische Erdpyramide in Nordamerika Monks Mound. Auf der Seite von Wikipedia ist zu lesen: „Der Hügel diente in der Zeit der Mississippi-Kultur den Bewohnern von Cahokia als zeremonielle Stätte, vermutlich waren seine Terrassen mit politischen oder religiös genutzten Bauten besetzt, wobei auf der Plattform ein Tempel gestanden haben dürfte.“
Das mit dem Tempel auf der Plattform kennen wir auch aus Babel.
Quelle: Monk’s Mound, Cahokia (Oakton Community College) by Mark Miller
Dann finden wir eine siebenstufige Pyramide in Koh Ker, das im Norden Kambodschas, nicht weit von der Grenze zu Thailand liegt.
Quelle: thomaswanhoff | CC BY-SA 2.0 Generic
Hier ist noch einmal eine Grafik wo die angeführten Tempel zu finden sind:
Quelle: freepik - de.freepik.com
Einen herzlichen Dank, für die wissenschaftliche Beratung dieses Artikels, an Dr. Boris Schmidtgall von www.wort-und-wissen.org
Anhang
Artikel in Englisch:
https://answersingenesis.org/tower-of-babel/was-the-dispersion-at-babel-a-real-event/
Die Chronologie von Prof. Liebi kann hier herunter geladen werden: https://www.rogerliebi.ch/sites/default/files/downloads/chronologie_des_at.pdf
(Ich bitte um eine Nachricht falls dieser Link nicht mehr aktuell sein sollte).
Zu Thema Nr.1
Das Buch „Der Turmbau zu Babel – Mythos oder Wirklichkeit?“ kann hier als PDF herunter geladen werden:
https://www.wort-und-wissen.org/produkt/der-turmbau-zu-babel-mythos-oder-wirklichkeit/
Zu Thema Nr. 2
Turmbausage der Akwapim (unteres Volta, Ghana, Goldküste, Westafrika)
„Die Vorfahren der Akwapim wollten zu Gott Nyanku-pon hinauf und türmten dazu Fufumörser aufeinander [= Mörser aus Holz zum Zerstoßen der Yamswurzel]. Da einer fehlte, zogen sie den untersten hervor – da fiel der ganze Turm zusammen. Nur durch die Flucht entkamen sie, und vor Schreck bildeten sie neue Sprachen; bis dahin hatte es nur eine gegeben.“
(Quelle: Alexander vom Stein – Creatio Biblische Schöpfungslehre, 1.Aufl.2005, S.98)
Flutsage der Maori (Neuseeland)
„Weil die Menschen nicht mehr an die alten Berichte vom Gott Tane und an die übrigen Überlieferungen glauben wollten, sondern die Priester verhöhnten, bauten diese ein Floß mit einem Haus, das Nahrungspflanzen, Hunde und einige Menschen trug. Dann goss Regen in Strömen herab, und alle ungläubigen Menschen wurden ersäuft. Das Floß fuhr über das Meer und kam nach sieben Monaten unter vielen Opfern und Gebeten zu Tane endlich an Land. Es war Hawaiki. Sie fanden das Land zertrümmert und die Menschen tot. Sie waren die einzigen Überlebenden. Bei ihrer Landung war ihre erste Tätigkeit Gebete und Verehrung ihrer Götter. Nachdem dies vollendet war, zeigte sich ihnen der Regenbogen und ein anderes Glückszeichen am Himmel. Da traten ihnen die Götter versöhnt entgegen.“
(Quelle: Alexander vom Stein – Creatio Biblische Schöpfungslehre, 1.Aufl.2005, S.98)
Flut- und Turmbausage der Tsimschian-Indianer (Kanada)
„Zwanzig Tage war die Erde überflutet. Dann begann das Wasser zu sinken und verließ die Erde. Es fiel beständig, und alle Arten Bäume waren durch den Strudel des Wassers ausgerissen worden. Und die Leiber der Menschen, Tiere, Vögel, Schlangen, alles war durch den Wirbel der See verschlungen worden. Einige Menschen kamen nicht um zu dieser Zeit Sie wurden ringsherum verstreut. Damals wurden ihre Sprachen vermengt, denn vor der Flut hatten sie alle nur eine Sprache. Nach der Flut waren ihre Sprachen verschieden. Infolgedessen wissen die Menschen, dass sie verwandt sind, obwohl die Sprachen verschieden sind.“
(Quelle: Alexander vom Stein – Creatio Biblische Schöpfungslehre, 1.Aufl.2005, S.99)
Die Fidschi-Insulaner kennen auf einer ihrer Inseln eine Stelle, wo
„in früheren Zeitaltern die Menschen einen großen Turm bauten, weil sie nach astronomischen Erkenntnissen begierig waren, besonders, ob der Mond bewohnt sei oder nicht. Um ihren Zweck zu erreichen, errichteten sie auf einem hohen Damm ein hölzernes Gebäude. Der Turm hatte sich bereits weit himmelwärts erhoben, als die unteren Stützwerke brachen und die Arbeiter sich dann über alle Teile Fidschis verbreiteten“
(Quelle: Der Turmbau zu Babel – Mythos oder Wirklichkeit?, S.33/34)
Zu Thema Nr. 3
Buchhinweis zur Vertiefung
Dieses Buch kann unter folgender Adresse bezogen werden: https://www.wort-und-wissen.org/produkt/wie-alt-ist-die-menschheit/